Anne Elisabeth Jäger
So bin ich zu meinem Engagement / Beruf in der Kirche gekommen:
Ich habe Kirche seid meiner Kindheit als einen Ort erlebt, an dem ich mich mit meiner ganzen Person, meinen Fähigkeiten und meinem Leben einbringen konnte. Außerdem war und ist Kirche für mich ein Ort, an dem Gemeinschaft gelebt wird. Diese Gemeinschaft hat ein Zentrum, das uns ausrichtet und von dem ein guter Geist ausgeht. Dieses Zentrum ist Jesus. Der Blick auf ihn gibt meinem Leben Sinn. Dieser Sinn ruft mich und meine Glaubensgemeinschaft immer wieder zur Umkehr und zum Überdenken: Was tun wir in dieser Gemeinschaft und warum tun wir es? Wie gehen wir miteinander um? Wie können wir Jesu Auftrag leben?
Und das ist kein dummer Auftrag, sondern ein sehr sinnvoller: Es geht um nicht mehr aber auch um nicht weniger als ein (vor Gott, vor den Menschen und vor mir selbst) gelingendes Leben.
Wie ich dann wirklich zu diesem Beruf gekommen bin: Das ist eine lange Geschichte!
Zuerst hat mich das Fach „Theologie“ interessiert. Der Berufswunsch „Pastoralreferentin“ war da noch nicht gegeben, da ich keine Vorbilder kennengelernt hatte. Über Umwege und nach anderen beruflichen Erfahrungen habe ich ein Gemeindepraktikum gemacht und gespürt, dass das der Ort ist, an dem ich sein möchte. Ein Ort, an dem zusammen Glaube und Leben gelebt wird.
Das begeistert mich an meiner Arbeit (trotz ...):
In meinem letzten Satz oben kam zweimal das Wort „Leben“ vor. Das ist zwar eine Wiederholung aber es trifft meine Arbeit ganz gut: Hier ist ganz viel Leben!
Und es ist die menschliche Seite des Lebens, weil es um die existenziellen Fragen geht!
Es geht hier nicht darum, wie viel man verdient oder wie gut man aussieht. In meiner Arbeit geht es um andere Fragen: Was trägt mein Leben? Was gebe ich meinen Kindern mit? Wie bewältige ich Schuld, Verletzung? Was erfüllt mich wirklich?....
In meiner Arbeit gibt es viel Begegnung, viel Feiern, viel Freude, viel Gemeinschaft, viel Kreativität…. viel Leben eben!
Darin sehe ich bezüglich des Glaubens meine Aufgabe / meine Berufung:
„Wir müssen über Gott reden, weil es um den Menschen geht!“ Glaube ist ein Standpunkt, eine Überzeugung, die ich vom Leben habe und es ist nicht irrelevant, welche Überzeugung ich einnehme! Sie bestimmt mein ganzes Leben! Hat das Leben einen Sinn? Gibt es Gott? Wenn ja, wie kann ich ihn mir vorstellen und wie bestimmt diese Vorstellung von ihm mein Leben?
Eine verantwortete religiöse Identität ist heute wichtiger denn je und dazu möchte ich beitragen.
Meine Botschaft an junge Menschen:
Nehmt euren Glauben wichtig! Hört nicht auf zu suchen und zu fragen! Lasst euch inspirieren von diesem Jesus Christus. Er ist es wert.