Gebetsreihe um geistliche Berufungen:Stimme und Wort sind gleich wichtig

Die Gebetsreihe im Rahmen des Weltgebetstages um geistliche Berufung ist in diesem Jahr in der Thurndorfer Pfarrkirche St. Jakobus gestartet. Sie endet Mitte Juni auf dem Auerbacher „Gottvaterberg“. Dazwischen werden unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ in den Pfarreien Auerbach, Michelfeld und Gunzendorf Andachten, eucharistische Anbetungen, Wort- Gottes- und Eucharistiefeiern gebetet und gefeiert. Zum Auftaktgottesdienst kam Domvikar Tobias Löffler aus Bamberg. Er ist der Leiter der Diözesanstelle Berufe der Kirche und als solcher zuständig für die Berufe der Kirche. Da hier dringender „Bedarf“ herrscht, wird seitens der Verantwortlichen und Organisatoren ein großes „Gewicht“ auf diese Gebetsreihe gelegt. Aber wie der Name Staffel schon verrät, benötigt man von allen Seiten hierbei Einfallsreichtum und zugleich einen langen Atem. Für den Auftakt waren neben Abordnungen der Ministranten aus mehreren Pfarreien des Seelsorgebereichs Auerbach-Pegnitz auch alle Geistlichen zur Konzelebration erschienen, sowie zahlreiche Gläubige. Domvikar Löffler zelebrierte im wahrsten Sinne des Wortes und zog alle Register, was einen katholischen Gottesdienst ausmacht. Die musikalische Umrahmung erfolgte durch die „Michelfelder Moila“ unter der Leitung von Sonja Schwemmer. Domvikar Tobias Löffler beleuchtete das Hören und die Wahrnehmung der Stimme als wichtiges Element, und die Stimme als solches zog sich wie ein roter Faden durch seine Ausführungen. Zum Beginn des Gottesdienstes verwies der Gast aus Bamberg auf Papst Leo XIV und dessen erster Satz auf der Loggia des Peters- doms nach seiner Wahl: „Der Friede sei mit euch“. Der Papst übernimmt dieses Hirtenamt, was auch ein Ergebnis des Gebets um Berufungen sei.
Berufung ist hören
„Die Stimme, ihre Stimme, ich werde sie nie vergessen, nicht nur was sie mir gesagt hat, sondern vor allem, wie sie es gesagt hat, meine Großmutter“. Mit diesen Worten stieg Tobias Löffler in seine Ansprache ein. Die Art und Weise bleibt unvergesslich. Der Weltgebetstag um die geistlichen Berufungen sei ein „stimmhafter Tag“. Da hört mancher die Stimmen, von Menschen, die schon längst gestorben sind. Vieles Gesagte bleibe im Gedächtnis, weil es mit einer besonderer Stimme gesagt worden sei. Ein Hinweis darauf finde sich auf im Evangelium. Hier heißt es: „meine Schafe hören auf meine Stimme“. Jesus gab einst bei seinem Auftrag an Petrus keine Schrift zum Lesen, sondern sagte es ihm mit seiner Stimme, was von ihm erwartet wird. „Petrus, sei du jetzt meine Stimme“. Er meinte die „Hirtenstimme“, welche bis heute nachklingt. Der Weltgebetstag sei auch eine Bitte für die Hirten, dass sie stark bleiben mögen. Eine Schwierigkeit der heutigen Zeit sei, die Stimme von Jesus sei nur eine unter vielen, eine Allerweltstimme eben. Domvikar Löffler schlug den jüngeren Anwesenden vor mal einen Blick in die unterschiedlichen Social Media-Angebote, wie beispielsweise Instagram zu werfen. Es brauche wieder mehr Stimmen für den „guten Hirten, Ihre, eure Stimme“. Man solle auch auf die Stimmen von Eltern, Großeltern wahrnehmen. Da stecke oft sehr viel Lebenserfahrung dahinter. „Ich erhebe meine Stimme, stimmen Sie mit mir ein!“ hieß es am Schluss der Ansprache.
Nach dem Gottesdienst bestand noch die Möglichkeit sich auszutauschen und mit kleinen „festen“ und „flüssigen“ Stärkung das bisherige noch Revue passieren zu lassen.
Artikel aus dem Heinrichsblatt Nr. 22 vom 01. Juni 2025
Bild und Text: Herbert Ziegler